Noriker
Das Norikerpferd wird seit rund 2'000 Jahren im österreichischen Alpen- und Voralpenraum gezüchtet (im Norden des heutigen Griechenland), wo die Zucht eines schweren Kriegspferdes betrieben und später von den Römern übernommen wurde.
Der Noriker ist ein mittelschweres, kräftiges, ausdauerndes, aber auch durchaus sportliches Gebirgskaltblutpferd. Der Noriker ist die älteste Kaltblut-Rasse; viele andere bekannte Rassen stammen vom Noriker ab. Der Noriker ist eine Reinzucht; seit über 400 Jahren wurde keine andere Rasse mehr in die Noriker eingekreuzt. Das Zuchtgebiet befindet sich vorrangig in Österreich.
Noriker sind unglaublich vielseitige und charakterlich starke Pferde, die ideal für den Freizeitbereich, aber auch für Turnier-ambitionierte Reiter durchaus geeignet sind. Zuchtziele sind heute ein korrektes und kräftiges Gebäude und ein ausgeglichener Charakter. Besonders interessant ist die Farbenvielfalt der Noriker, die es als Schecken, Mohrenköpfe, Tigerschecken, aber auch Fuchsen, Rappen, Braune, Rot, Braun und Blauschimmel gibt.
Hengstlinien
Vulkan
Die Vulkanlinie ist seit ihren Anfängen die am Weitesten verbreitete Linie. Über 50% der Noriker gehören heute der Vulkan-Linie an. Sie wurde von dem braunen Hengst 13 Vulkan 635, geboren 1887 im Pinzgau, begründet. Die Vulkan-Linie bedeutet sehr typisierte, schwere Pferde mit derbem Adel, viel Rahmen und kräftigem Fundament bei guten Gängen. Die Vulkanpferde haben einen ausgeglichenen Charakter.
Nero
Die Nero-Linie ist die zweitgrößte Linie, die durch den Hengst 554 liz. Nero begründet wurde. Der Bekannteste unter ihnen ist der Fuchs 1378 Stoissen-Nero V/977. Dieser Hengst entspricht auch heute noch vollumfänglich den Vorstellungen der zeitgemäßen Norikerzucht. Besonders sein trockener, edler und ausdrucksstarker Kopf entsprechen dem gewünschtem Kaltblutadel. Die Gründe für die starke Verbreitung der Nero-Linie sind vergleichbar mit denen der Vulkanlinie.
Diamant
Die Diamant-Linie war bis in die fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts die zweitstärkste Linie, sie wurde aber in weiterer Folge von der Nero-Linie zurückgedrängt. Heute gibt es nur noch wenige Noriker dieser Linie. Der Name der Linie stammt jedoch von seinem 1903 geborenen Urenkel 216 Diamant 496. Diese Pferde sind durchwegs sehr typvolle Kaltblüter mit Temperament, Adel und viel Gangvermögen, eher leichterem, sehr typisiertem Schlag, trocken und drahtig mit strengen Kopflinien und guten Proportionen.
Schaunitz
Pferde aus der Schaunitz-Linie waren in früheren Zeiten bekannt für ihr Temperament und ihr Gangvermögen. Ihr lebhafter Charakter dürfte auch der Grund für die problematische Situation dieser Linie in den 1980er Jahren gewesen sein, als der Fortbestand der Linie nur über drei Hengste gesichert war. In der letzten Zeit trifft vor allem der Schaunitz-Pferdetyp den Geschmack des modernen Norikerzüchters. Das lebhafte Temperament, der aufgerichtete Hals und Vorwärtsdrang in der Bewegung verhelfen diesem ehemals bedrohten Zweig zu einem neuen Höhenflug.
Elmar
Die Hengste der Elmar-Linie sind hauptsächlich tigerfarben; gegründet wurde sie durch den 1886 geborenen Hengst 80 Arnulf 55. In dieser Linie ist der barocke Einfluss am Deutlichsten. Diese Linie führt noch immer das ursprünglich andalusische Blut. Neben der Farbe tendieren typische Elmar-Pferde zu Quadratformat, leichterem Kaliber und ramsköpfigem Profil. Der Anteil der Noriker aus der Elmar-Linie ist klein; schön gezeichnete Tiger sind sehr begehrt und teuer.
Farben
Schwarzflecktiger
Achattiger
Schabraktiger
Lendentiger
Griseltiger
Fuchsflecktiger
Braunflecktiger
weiss-geborener (Tiger)
Braunschecke
Schwarzbraunschecke
Mohrenkopf
Blauschimmel
Braunschimmel
Lichtfuchs
Rotlehmfuchs
Lehmfuchs
Dunkelfuchs
Kohlfuchs
Schwarzbrauner
Brauner
Dunkelbrauner
Rappe